Nach einer kühlen Nacht auf 1300 m Höhe steigen wir schon frühzeitig auf das Motorrad und machen uns auf den Weg in die Bergwelt der Abruzzen. Ein paar Kilometer fahren wir noch am einem See entlang und erhaschen letzte tolle Blicke auf diesen. Wir verlassen die Seehochebene und 15 Minuten später tauchen wir in die Bergwelt der Abruzzen ein. Eine kahle Landschaft mit Wiesen und grünen Hügel nehmen ihren Lauf. Freilaufende Pferde, Eseln und Kuhherden bilden in dieser Bergkulisse die Farbtupfer. Nach circa 40 km erreichen wir die Stichstraße zum Gipfel. Wir rollen einem Bergpanorama entgegen, das zu den schönsten Italiens gehört. Vor uns erstreckt sich ein Hochplateau auf 1600 m Höhe. Ringsum ragen zahlreiche Zwei- bis Dreitausender auf, die gemeinsam das berühmte Gran-Sasso-Massiv bilden. Auf den Wiesen weiden Kuh- und Pferdeherden, ein Postkartenmotiv das wir versuchen einzufangen. Kilometerweit führt uns das Asphaltband über das Plateau, mal sanft geschwungen, mal schnurgerade. Danach geht es in weit gezirkelten Spitzkehren hoch auf 2130 m Höhe. Für Motorradfahrer ist diese kurvenreiche Streckenführung was Besonderes, der Endpunkt der Stichstraße jedoch, ein großer Parkplatz mit einem verlassenem Hotel ist eher ernüchternd. Zurück zur Abzweigung geht es weiter durch die Hochebene. Irgendwann erreichen wir Mitten im Nirgendwo einen Grillimbiss und bekannten Motorradtreffpunkt. Danach geht es kurvenreich bergab über einen kleinen Pass. Bei Bedarf kann man das Motorrad an der Tankstelle im Ort auftanken. Dem Tal entgegen geht es über einer tollen Kehrenpassage. Im Tal bemerkt man auch den gewaltigen Temperaturunterschied. Waren es noch 15 Grad auf 2130 m Höhe so sind es nun weit über 30 Grad. Nach ein kurzen verkehrsreichen Intermezzo führt die Strecke durch einen weiteren Nationalpark hindurch. Hingucker ist eine Schlucht, überspannt von einer Brücke, ein beliebter Spot bei Bungeespringer. Breite Kurven, ein leichtes Cruisen über einen weiteren Pass (1282 m hoch) läutet das Ende der Bergwelt ein.
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